„Sport ist meine Balance. Er gibt mir Ruhe. Er lässt mich meinen Fokus ausrichten.”
Wir haben Tahnee Schröder getroffen und danach spiegelverkehrte Flik Flaks geschlagen! Diese junge Sportskanone ist mit 23 ein wahrer Allrounder – sie sitzt seit über 10 Jahren fest im Sattel, ist Polo Professional, trainiert Crossfit, hat geboxt und übt inzwischen auch das Stillsitzen beim Vinyasa Yoga. Was allem das Hütchen aufsetzt: Tahnee ist eine unserer inspirierenden Original Heroes, ein HIIT-Sternchen, mitten in ihrer Ausbildung zur Personal Trainerin. Sie hat so weitgreifende Lektionen im Sport und im Leben gelernt, dass wir sie unbedingt mit euch teilen möchten.
Noch zwei Turniere im Oktober auf Mallorca, dann noch ein Spiel in Argentinien und es kommt die Winterpause – für Pferd und Reiter, mag man denken. Aber Tahnee kann nicht lange ruhig halten: Ihre Winterpause beginnt mit einem sechswöchigen Crossfit-Training auf Bali, auf das sie sich schon jetzt gezielt vorbereitet: Neben Polo stemmt sie beim Crossfit, macht Bodybuilding und trainiert drei- bis viermal die Woche im Urban Heroes Hub.
„Ich habe nach etwas gesucht, das Kraft und Ausdauer kombiniert und das Herz-Kreislauf-System stärkt – etwas, was mich an mein Limit bringt, ohne dass Routine aufkommt – dafür aber richtig viel Spaß!” Und da stand sie nun, draußen vorm Urban Heroes Hub – auf den Tipp einer Freundin hin – völlig verausgabt nach ihrer ersten HIIT-Session und dachte mit zittrigen Knien: ,Ich hätte eigentlich mehr gekonnt. Ich hätte schneller laufen können!’
Gleich am nächsten Morgen stand sie wieder auf der Matte und tat es auch. Gibt sich Tahnee denn je mit dem Ist-Zustand zufrieden? Nur schwer, sagt sie, denn für sie geht es immer besser. Und so, wie sie ihr Leben momentan gestaltet, ist es für sie auch genau die richtige Einstellung. Trotzdem koexistiert mit dieser eisernen Disziplin auch immer ihr Mantra:
„Nimm die Dinge so wie sie passieren – egal, ob positiv oder negativ. Drück ihnen nicht deinen Willen auf. Das macht dich nur unruhig und unzufrieden.”
Das erkannte Tahnee in einer ihrer härtesten Challenges. Direkt nach der Schule ging sie nach Argentinien, um Polo zu spielen und Spanisch zu lernen. „Das war 2011/2012. Alles drehte sich zu der Zeit um Modells, Körperideale, Social Media und die Bright Side Of Life.” Tahnees Leben stand zwei Jahre lang Kopf: „Ich hatte mental eine schwierige Phase. Ich verlor das Gefühl für meine Ziele, meine Individualität und meinen Körper.”
Lesson learned – die Zeit hat sie rekapitulieren und wachsen lassen. Sie formulierte ihre Ziele neu, tauschte sich aus und begann, sich bewusst zu ernähren. Alles andere, sagt sie, regelte der Sport: „Ich habe in keinem anderen Feld so viele Erfolgserlebnisse gehabt wie beim Sport! Der Sport hat mich aus dieser Phase rausgerissen. Er hat mich gezwungen, meinen Körper zu fühlen – hat mir gezeigt, was er wollte, was er brauchte. Der Sport hat meinen Geist und meinen Körper zusammengebracht.”
Ihr damaliger Trainer sagte ihr: Sport sei ein Marathon – kein Sprint. Es würde keine schnellen Ergebnisse geben. Erstmal würde es eine Lebensumstellung. Und tatsächlich: „Sich in Sport einzufühlen und sich daran zu gewöhnen, dauert. Du fragst dich: ,Was passt zu mir? Wieviel kann ich machen?”’
„Ich bin noch lange nicht dort angekommen, wo ich hin will. Aber ich kenne mein Ziel.”
Tahnee hat gerade ihre Grundausbildung zum Personal Trainer abgeschlossen, im November macht sie ihre Grundlizenz in der Ernährungsberatung. Alles, was sie gelernt hat, hat sie selbst ausprobiert – ob im Training oder in der Ernährung: „Ich habe ein Jahr vegan gelebt und trainiert, habe Low Carb – Hight Fat und High Carb – Low Fat in Kombination mit Training ausprobiert und festgestellt: Spezielle Ernährungsweisen funktionieren nie wie Schablonen. Deine Körpergröße, dein Gewicht, dein Körperfettanteil und deine Trainingsgewohnheiten bilden erst dein individuelles Ernährungskonzept.”
Tausche Waage gegen Fotos
„Die richtige Mischung ist für jeden anders. Man muss sich fragen: ,Was braucht mein Körper? Was verlangt welcher Sport ihm ab? Was sind die Resultate?’ Und vor allem: ,Womit fühle ich mich wohl?’ Viele haben verlernt, zu spüren, was ihr Körper braucht, weil sie Diäten folgen.” Tahnees Tipp: die Waage gegen Fotos von sich ersetzen und nicht nur die Veränderungen festhalten, sondern auch das jeweilige Gefühl.
Auch sich Inspiration und Ansporn bei anderen zu suchen, ist weiterhin gut, weiß Tahnee. Sie verfolgt beispielsweise das Krafttraining von Karina Elle oder schaut sich ihre Sprungtechnik ab. „Nur ist man anatomisch eben immer anders beschaffen. Das ist normal: Die eine hat mehr Bauchmuskeln, die andere einen runderen Po, die andere stärkere Arme, aber:
Who Cares? Ich bin ja immer noch ich. Und ich muss mich mit mir wohlfühlen!”
Dass viele Ideale nebeneinander existieren, ist wunderschön so. Genau das liebt sie auch an Urban Heroes: „Hier strengen sich alle für ein persönliches Ziel an – ob das bedeutet, sich besser zu fühlen oder abzunehmen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken oder sich mehr zu definieren: Hier kommen alle Wünsche und alle Menschen zusammen!”. Die daraus entstehende Dynamik und Motivation mag sie besonders – genau wie die Mischung aus Sprints, Planks und Burpees bei den Full Body Sessions.
Um sich fürs Polo zu stählen, nutzt Tahnee die HIIT-Classes rund um Butt & Legs: „Die normale Polo-Position für Schläge ist nämlich im Stand. Der meiste Druck ist dann auf den Fersen, Oberschenkeln und Knien – die müssen fest am Sattel bleiben. Beim Schlag lehnen wir uns raus, der Oberkörper dreht sich wie beim Abschlag im Golf. Eine Core-Session bei Urban Heroes gibt mir Beweglichkeit und Kraft im Torso!”
Hat sie bei Urban Heroes etwas fürs Leben gelernt? „How bad do you want it? – Das fragt Resident Hero Dany in ihren Classes. Und genau das ist es! Ich übertrage es auf alles, was meinen Tag füllt, um bestmöglich zu performen!”
Was gibt ihr noch Kraft? „Ich bin ein Musikmensch! Musik nimmt mich immer mit und inspiriert mich. Beim Ausdauertraining höre ich alles, was aggressiv ist – gern diese wahnsinnige Trap Musik – beim Krafttraining am liebsten ACDC und andere Rock Klassiker.”
Noch stärkere Ankerpunkte bilden die Menschen und Tiere in Tahnees Leben: „Sie kennen keinen schlechten Tag, sie verstehen mich, motivieren mich, reißen mich mit! Ich muss einfach in den Stall zu den Pferden und sie bewegen – egal bei welchem Wetter – und ich muss mit meinem Hund raus. Er tut mir ja alles zuliebe. Deswegen ist das oft das erste am Morgen: Raus mit dem Hund und Laufen!”