Kälte kommt gerade ganz groß raus. Nicht mehr nur Profisportler*innen und Mediziner*innen machen sich die Wirkung der Kryotherapie zunutze, auch immer mehr Hobbyathleten frieren für diverse Benefits! Die Kältetherapie kann bei vielen verschiedenen Schmerzbeschwerden Linderung bringen, den Schlaf verbessen, die Regeneration erheblich beschleunigen und Fett zum Schmelzen bringen – um nur ein paar der Argumente für die Kälteschocks zu nennen. Wir erklären dir in diesem Blogpost alles rund um die Wirkung der Kryotherapie, ihre Anwendungsgebiete und den medizinischen Background. Ready? Let’s freeze!
Kälte für den Körper: So funktioniert Kryotherapie
Die Kryotherapie ist eine moderne und zugleich lange etablierte Behandlungsmethode, die in den letzten Jahren immer populärer geworden ist. Kryotherapie bedeutet nichts anderes als „Kältetherapie“ und bezieht sich auf die Anwendung sehr kalter Temperaturen (-85°C bis -180°C) auf dem Körper. Es gibt verschiedene Arten von Kryotherapie, die meisten modernen Behandlungen basieren aber auf der Verwendung von kaltem Stickstoffgas oder elektrischer Kälte.
Die Kryotherapie wird bereits seit mehreren Jahrzehnten zur Behandlung von bestimmten medizinischen Bedingungen eingesetzt, insbesondere rheumatischen Erkrankungen wie Arthritis. Während Kälte zur Behandlung von Schmerzen zwar schon lange gängig ist – denken wir zum Beispiel auch an ein Eis Pack nach einem Sturz – wird die moderne Behandlung mit der Kryotherapie meist in einer speziellen Kältekammer durchgeführt und erlebt gerade einen richtigen Hype. Dabei gibt es zwei Varianten: Ganzkörper- und Lokalkryotherapie. Die Ganzkörperkryotherapie findet in der Eiskammer statt, bei der lokalen Kryotherapie hingegen wird mit einem Spot gezielt Kälte auf eine bestimmte Partie gegeben, zum Beispiel einen schmerzenden Muskel oder ein entzündetes Gelenk.
In den letzten Jahren haben immer mehr Menschen die Kryotherapie als eine Art Wellness-Behandlung genutzt, um ihren Körper und Geist zu entspannen und neue Energie zu tanken. Zu der Kryotherapie Wirkung und den Vorteilen für deine Gesundheit kommen wir gleich!
So läuft eine Kryotherapie-Session ab
Die Kryotherapie ist ein relativ einfaches Verfahren, das nur wenige Minuten dauert. Die Sitzung beginnt damit, dass Du Deine Kleidung ablegst. Es bleibt lediglich die Unterwäsche, Socken und Puschen, Handschuhe sowie ein Stirnband oder Ohrenschützer. Je mehr freie Haut, desto besser. So steigst Du in die Kryokammer, in der du mit kaltem Stickstoffgas umgeben bist. Je nach Art der Kammer herrschen darin zwischwen -85° und -180°C. Wie lange du in der Kammer bleibst, hängt davon ab, wie viel Erfahrung dein Körper mit der Kälteexposition hat und wie gut du mit der Kälte zurechtkommst.
Während der Behandlung wirst du immer von Jemandem beaufsichtigt, für den Fall, dass es dir nicht gut geht oder du einfach mentalen Support brauchst. Danach bist du sofort wieder ready für deinen nächsten Termin.
Haufenweise Benefits: Die Wirkung der Kryotherapie
Wenn du ein Kryotherapie Neuling bist, fragst du dich sicherlich, warum du dir minutenlange eisige Kälte antun solltest. Das hat gute Gründe, von denen du bestimmt mindestens einen total ansprechend findest! Schauen wir aber zunächst mal, was genau im Körper passiert, und wie sich die Kälte auf deinen Organismus auswirkt.
Kryotherapie wirkt sich vor allem auf das Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System aus. Der Körper ist für kurze Zeit im Alarmzustand und zieht das Blut aus den Gliedmaßen in Kopf und Core Bereich, um die Funktionen der Organe aufrechtzuerhalten. So wird durch die Kryotherapie die Durchblutung angeregt, denn direkt nach dem Kälteschock fließt das Blut wieder in Arme und Beine – das kannst du dir wie eine „Reset-Funktion“ für den Körper vorstellen. Dieser Effekt beschleunigt zudem die Heilung von entzündeten oder verletzten Bereichen des Körpers beschleunigt – das kommt uns bei der Regeneration nach einem intensiven Workout zugute. Der Kältereiz führt außerdem dazu, dass die Schmerzsignale, die vom Gehirn an den betroffenen Bereich des Körpers gesendet werden, unterbrochen werden. Daher kommt die schmerzlindernde Wirkung.
Die Kryotherapie ist zwar noch eine relativ neue Behandlungsmethode und es gibt daher noch keine langfristigen Studien über ihre Wirksamkeit. Allerdings gibt es bereits einige Studien, die die positiven Effekte der Kryotherapie belegen. So zeigte eine Studie mit Patienten, die unter Rheuma litten, dass die Schmerzen bei regelmäßiger Kryotherapien deutlich reduziert wurden. Auch bei Patienten mit Osteoarthritis (Gelenkverschleiß) und chronischer Entzündung des Rückens (Spondylitis ankylosans) konnte eine Linderung der Symptome erzielt werden.
So können Sportler*innen von der Kryotherapie Wirkung profitieren
Bei Sportler*innen wird Kryotherapie wird häufig eingesetzt, um Verletzungen zu behandeln und den Heilungsprozess zu beschleunigen, um Muskelkrämpfe zu lindern und spastische Bewegungen zu reduzieren. Kryotherapie wird häufig in Kombination mit anderen Behandlungen, wie Massagen oder Physiotherapie, angewendet. Die Behandlungen können je nach Bedarf ein- bis dreimal wöchentlich durchgeführt werden. Die Dauer der Behandlung hängt von der Schwere der Symptome ab.
Durch regelmäßige Kryotherapie kannst du…
- Schmerzen lindern: Dazu zählen akute Schmerzen wie Kopfweh und Prellungen, aber auch chronische Schmerzen. Deshalb wird die Kältetherapie beispielsweise schon lange für Rheumapatient*innen eingesetzt.
- Durchblutung anregen: Der Körper reagiert auf die kalten Temperaturen, indem er die Durchblutung anregt und mehr Nährstoffe und Sauerstoff in die betroffenen Bereiche transportiert. Dies kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.
- Immunsystem stärken: Bei regelmäßiger Anwendung erhöht sich die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die für den Abbau von Krankheitserregern zuständig sind. So wird dein Immunsystem resistenter.
- Schlaf verbessern: Kryotherapie direkt vorm Schlafen wird nicht empfohlen, aber langfristig kann die regelmäßige Kältetherapie sich positiv auf den Schlaf auswirken. Das liegt vor allem an der verbesserten Thermoregulation des Körpers. Mehr zum Thema Kryotherapie und Immunsystem findest du hier.
- Stimmung verbessern: Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Kryotherapie dopaminproduzierende Zellen im Gehirn extrem anregt, was zu einem Gefühl des Wohlbefindens führen kann. Einige Studien haben gezeigt, dass die Kryotherapie bei der Behandlung von Schmerzen, Müdigkeit und Depressionen effektiv sein kann.
Für wen ist die Kältetherapie geeignet?
Die Kryotherapie wird heutzutage vor allem in drei Bereichen eingesetzt: in der Medizin, in der Sportrehabilitation und in der Kosmetik. In der Medizin wird sie vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Arthrose oder Rheuma, eingesetzt. Auch bei neurologischen Erkrankungen, wie Multipler Sklerose oder Parkinson, kann die Kryotherapie hilfreich sein. Eine unserer Kundinnen, Dr. Astrid Plantiko, hat beispielsweise mit regelmäßiger Kryotherapie ihre Migräne unter Kontrolle bekommen. Hier im Podcast erzählt sie davon. Depressive Verstimmungen oder Depressionen können mit regelmäßigen Kälteexpositionen behandelt werden, erklärt uns Dr. Christoph Geiger in dieser Podcast Folge.
Von Sportler*innen wird Kryotherapie vor allem dazu eingesetzt, um nach Verletzungen oder intensiven Workouts schneller wieder fit zu werden und die Regenerationszeit zu verringern. So können beispielsweise Muskelkater und Schwellungen schneller abklingen, der Sportler oder die Sportlerin ist schneller wieder fit und leistungsfähig.
In der Kosmetik wird die Kryotherapie vor allem zur Behandlung von Hautunreinheiten und Hautalterung eingesetzt.
Nummer Sicher: Was du beachten musst, um Risiken zu vermeiden
Generell ist die Kryotherapie sehr risikoarm und wird von den meisten Menschen problemlos vertragen.
Es gibt ein paar Aspekte, die du beachten solltest:
- Deine Haut sollte immer trocken sein. Wenn du vorher beim Workout geschwitzt hast, spring entweder erst in die Dusche oder gib deiner Haut kurz Zeit, zu trocknen. Andernfalls kann es zu unschönen und schmerzhaften Hautreizungen kommen.
- Iss und trink vorher genug, um Kreislaufprobleme vorzubeugen. Die Kältetherapie ist für den Körper ein Ausnahmezustand, für den er viel Energie braucht.
- Taste dich langsam ran! Nicht jeder Mensch steckt die Kälteexposition gleichermaßen gut weg, auch die Tagesform spielt hierbei eine große Rolle. Also hör stets auf deinen Körper und geh niemals mit einer Infektion in die Eiskammer.
- Schwangere, Diabetiker*innen und Patient*innen mit Herzschrittmachern dürfen nicht in die Eiskammer.
Vor deiner ersten Session musst du so oder so einen Anamnesebogen ausfüllen, um herauszufinden, ob du aus gesundheitlicher Sicht in die Eisbox darfst. Wenn du Bedenken hast, kannst du dir vor deinem ersten Mal auch einen Hausartztermin machen, um das Thema abzuklären.
Wir lieben die Kälte heiß und innig! Wenn du neugierig bist und die Kälte für dich ausprobieren möchtest, komm in unserem Frankfurter Studio in der Blue Zone vorbei.